Mining in Island nimmt krasse Züge an

Island ist der ideale Ort zum „schürfen“ von Kryptowährungen. Dank des kühlen Klimas und dem einfachen Zugang zu erneuerbaren Energiequellen, welche preisgünstige Stromkosten ermöglichen, konnte das Land seinen Stellenwert im weltweiten Bitcoin Mining ausbauen. Der isländische Geschäftsmann Johan Snorri Sigurbergsson vom Energiekonzern Hitaveita Sudurnesja prognostiziert eine Verdopplung des Kryptowährungs-Energieverbrauchs des Landes auf 100 Megawatt in diesem Jahr. Dies ist im Mengenvergleich mehr als die 340.000 Haushalte der Insel für ihren Eigenbedarf benötigen.

Bitcoin Mining oder natürliche Badewanne?

Bitcoin Mining oder natürliche Badewanne?

Sigurbergsson sagte, dass er „…diesen Trend vor vier Monaten nicht hätte vorhersagen können, aber dann ist der Bitcoin in die Höhe geschnellt“. Er berichtet, dass er sich gerade mit einem Miningunternehmen getroffen habe, welches 18 Megawatt an Leistung einkaufen wolle. Zweifellos ist das Mining das Herzstück der gesamten Bitcoin-Geschichte – welches sich ein Konzept der künstlich provozierten Knappheit zu nutze macht – und ließ das Mining zu einem weltweit lukrativen Geschäft aufsteigen.

Jedoch benötigt das Bitcoin Mining aufgrund seines Proof of Work (PoW) Protokolls eine große Menge an Energie, um mittels der Berechnungen den richtigen „Hash“ zu finden, der den entlohnt. Alternativ zum energieintensiven PoW-Vorgehen wurde das Proof-of-Stake System ins Spiel gebracht, um den Verbrauch herunterzufahren. Der Vorteil der isländischen Mining-Unternehmen besteht in der Verwendung von regenerativen Energien, welche deutlich weniger Schadstoffe als die Kohlekraftwerke in China produzieren. Island verfügt über einen einfachen Zugang zu Geothermie-und Wasserkraftwerken, die sowohl günstiger als auch umweltfreundlicher sind.

Stimmen mehren sich gegen Mining

Keflavik, eine Küstenstadt auf der südlichen Halbinsel Islands, beherbergt drei der größten Bitcoin-Plattformen. Diese Mining-Farmen haben ihre Gebäude den vorherrschenden Bedingungen in der Halle angepasst – tausenden von Systemen, die sehr viel Abwärme produzieren. So sind die Hallenwände so konzipiert, dass die natürlichen Elemente, wie dem kalten Wind, die Mining-Hardware herunterkühlen können ohne weitere Energie zu verschwenden. Island bietet daher ein gutes Zuhause für die aufstrebende Industrie. Doch nicht jeder ist darüber glücklich. „Unter normalen Umständen zahlen die Unternehmen, die in Island Werte schaffen, einen bestimmten Betrag an Steuern an die Regierung. Diese Unternehmen tun dies jedoch nicht, daher sollten wir uns fragen, ob sie das tun sollten“, erklärte Smari McCarthy, Abgeordneter der hiesigen Piratenpartei. McCarthy Piratenpartei, die nach dem Finanzcrash 2008 in das isländische Parlament einzogt, brachte den Vorschlag zur Besteuerung von Gewinnen aus dem Bitcoin-Mining zur auf. Dies begründet er damit, dass eine Mining-Farm genauso unter die Kategorie „Wertschöpfung“ innerhalb des Landes fällt. Er führtet zudem fort, dass „wir Dutzende oder vielleicht Hunderte von Megawatt einsetzen, um etwas zu produzieren, das keine greifbare Existenz und keinen wirklichen Nutzen für den Menschen außerhalb des Bereichs der Finanzspekulation hat. Das kann nicht gut sein.“ Die Piratenpartei war anfänglich übrigens pro Bitcoin eingestellt. Das hat sich gewendet.

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