Elektronikriese Samsung Electronics setzt auf integrative Blockchainlösungen
Der Elektronikkonzern Samsung erwägt eine Blockchain-Plattform zur Verwaltung und Verfolgung der Sendungen seines riesigen globalen Supply-Chain-Netzwerks. Samsung Electronics – der weltweit größte Chiphersteller und Smartphone-Hersteller – erwägt eine breite Implementierung einer Blockchain-Ledger-Plattform, um seine weltweiten Sendungen zu verfolgen. Im Gespräch mit Bloomberg zeigte Song Kwang-woo, Blockchain-Chef bei Samsung SDS – der IT-Tochter von Samsung, dass ein Blockchain-System die Versandkosten um 20 Prozent senken könnte. Insbesondere bestätigte der Vorstand auch, dass SDS an der Entwicklung der Blockchain-Plattform für Samsung Electronics arbeitet und damit zu den ersten globalen Herstellern gehört, die die Anwendbarkeit der Blockchain-Technologie in einem solchen Umfang ernsthaft untersuchen. SDS verfügt über ausgewiesene Erfahrung in der Implementierung von Blockchain-Technologie für die Logistik- und Schifffahrtsindustrie und hat im Dezember 2017 ein 7-monatiges Pilotprojekt zur Erfassung und Verfolgung der Versandlogistik von Importen und Exporten in der riesigen koreanischen Schifffahrtsindustrie erfolgreich abgeschlossen.
Song fügte seiner Aussage hinzu:
Sie wird einen enormen Einfluss auf die Lieferketten der verarbeitenden Industrie haben. Die Blockchain ist eine zentrale Plattform, um unsere digitale Transformation voranzutreiben. Der Bericht geht davon aus, dass SDS im Jahr 2018 488.000 Tonnen Luftfracht und 1 Million Standardcontainer (TEU) umschlagen wird. Die Lieferungen umfassen alles von Samsung-Flaggschiff-Geräten wie dem Galaxy S9 und dem kommenden Note 9, sowie OLED-Displays, die von Apples iPhoneX verwendet werden, bis hin zu Unterhaltungselektronik und mehr. Über die Sendungsverfolgung hinaus könnte eine Blockchain-Plattform sogar die Zeit zwischen der Produkteinführung und dem Versand an den Endverbraucher verkürzen und die Effizienz steigern.
Während bisher nur wenige Details zum Vorstoß Samsung Electronics bzgl. der Nutzung der dezentralen Technologie bekannt sind, so gibt es dennoch ein paar Informationen zu der von Samsung SDS eigenen Blockchain-Plattform „Nexledger“, welche vor gut einem Jahr entwickelt und eingeführt wurde. Im Mai 2017 startete SDS ein Blockchain-Pilotprojekt für die koreanische Schifffahrtsindustrie, um die Importe und Exporte von Frachtgütern in Echtzeit zu verfolgen, unter anderem durch die Leitung eines Konsortiums, dem das koreanische Ministerium für Ozeane und Fischerei, der koreanische Zolldienst, der Technologiekonzern IBM und der große Frachtführer Hyundai Merchant Marine angehörten. Samsung SDS, das ebenfalls Mitglied der Enterprise Ethereum Alliance (EEA) ist, hat den ersten Testlauf einer Sendung erfolgreich abgeschlossen, bei dem der gesamte Prozess einer Sendung, einschließlich Buchung und Lieferung, von Korea nach China durchgeführt wurde. Ende 2017 schloss SDS dieses Pilotprojekt ab, das darauf abzielt, „alle Exporte und Importe“ in Korea über eine Blockchain zu verarbeiten. Im November 2017 wählte die Stadtregierung von Seoul Samsung SDS für die Konzeptionierung und Umsetzung der Blockchain-Technologie in der gesamten Stadtverwaltung aus, um deren Prozesse mehr Transparenz zu verleihen und den Nutzungskomfort für die Bürger zu erhöhen. Die Regierung Seouls hat bereits angekündigt, bis zum Jahr 2022 die Blockchain-Technologie in der gesamten Stadtverwaltung einzusetzen.